Gewiss ist nur, dass wir um ein bitteres und geistreiches, mit den grossen Fragen unserer Zeit ringendes kultur- und geistesgeschichtliches Werk reicher geworden sind. Rougemonts Buch verströmt eine fiebrige Spannung, als hätte es sein Verfasser in einem Atemzug niedergeschrieben, so wie es ihm, wenn nicht der Satan selbst, so doch seine bange Vision diktiert hat.
Imre Kertész, 1999
Der Zweck dieses Buches besteht darin, die Taten des Teufels nicht bloss in Hitler zu erkennen, sondern auch in unseren Göttern, unseren Krankheiten, in unseren demokratischen Tugenden, sowie in unserer Flucht vor der Freiheit.
Ich zeige, wie der Teufel in unseren Schöpfungen — das ist der Anteil »des Geistes, der stets verneint« und ohne den wir wie Affen wären — am Werk ist, aber auch in der Entschaffung, der zunehmenden Herrschaft der Zwangsläufigkeiten nur unserer kraftlosen Freiheiten wegen.
Sind Gut und Böse nur Stadien des Guten wie Tod und Leben nur Stadien des Lebens? Sind die Menschen heute nur deshalb gottlos, weil sie nicht mehr an den Teufel glauben? Dieses prophetische Buch ist eine vorwegnehmende Analyse unsere gegenwärtigen Situation und somit auch eine gründliche Bilanz des 20. Jahrhunderts.
Denis de Rougemont